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Staatsoper Unter den Linden

Berlin / DE

Am 3. Oktober 2017 wurde die Staatsoper Unter den Linden nach sieben Jahren Sanierung wieder eröffnet. Die neo-palladianische Fassade von Knobelsdorff erstrahlt wieder in dem Rosa, das Baubefunde für die Entstehungszeit des Gebäudes ergaben. Für die visuelle und akustische Wirkung im Inneren war jedoch die Frage entscheidend, ob der Saal in der Fassung des Wiederaufbaus aus den Jahren der DDR erhalten, oder ob ein völlig neuer Zuschauerraum implantiert werden sollte. Die Entscheidung fiel schließlich zugunsten einer Überarbeitung und Optimierung der Fassung von Richard Paulick. Die historische Saaldecke wurde angehoben, um mit einer neugestalteten Nachhallgalerie die für die Oper so wichtige Nachhallzeit zu verlängern. Die gesamte Bühnentechnik wurde erneuert, die Hinterbühne vergrößert. Die für den Repertoirebetrieb notwendigen Lager- und Vorbauflächen wurden durch ein unterirdisches Montage- und Lagerbauwerk geschaffen. Das ehemalige Kulissenlager wurde zum Probenzentrum für Chor und Orchester umgebaut, die Intendanz am Bebelplatz denkmalgerecht saniert. Die Werkstätten sind ausgegliedert zum Bühnenservice Berlin/Stiftung Oper Berlin am Ostbahnhof.

Das vor gut 275 Jahren entstandene Gebäude der Staatsoper Unter den Linden ist Teil des vom preußischen Königs Friedrich II. initiierten städtebaulichen Konzepts eines neuen Residenzplatzes – des Forum Friedericianum – in Berlin. Das von Richard Paulick in den 1950er Jahren nach den Kriegszerstörungen wieder auf-gebaute Operngebäude bedurfte nach über 50 Jahren Nutzung einer grundlegenden baulichen und technischen Sanierung. Wesentliche Teile der wasserhydraulischen Untermaschinerie stammten aus den Jahren 1926/28. Der Zuschauersaal aus dem Wiederaufbau hatte ein zu trockenes Klangbild mit einer zu kurzen Nachhallzeit, zudem hatten zahlreiche Plätze einen schlechten Bühnenblick. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen lobte 2008 einen beschränkten Wettbewerb für die Neugestaltung des Zuschauersaals aus. Den 1. Preis er-hielten Klaus Roth Architekten für einen völlig neu gestalteten Saal. Eine kontroverse Debatte um den Erhalt des neobarocken Saales aus der Zeit der DDR entwickelte sich. Unter der Prämisse des Erhalts des historischen Saals fand 2009 ein Verhandlungsverfahren statt, bei dem das Konzept von hg merz architekten überzeugen konnte.

Zur Verbesserung der Akustik wurde die historische Decke des Saals um fünf Meter angehoben. Über dem dritten Rang konnte dadurch eine Nachhallgalerie eingefügt werden. Die visuelle Verbindung zwischen dem Saal und der erhöhten Decke bildet eine filigrane Gitterkonstruktion aus glasfaserverstärkter Keramik in einer Rautenstruktur. Moderne Lüftungsanlagen wurden im historischen Dachraum über dem Apollosaal angeordnet.

Die gesamte Bühnenmaschinerie wurde entfernt. Die Unterbühne musste aufwändig gegen den Auftrieb durch das Grundwasser gesichert werden. Als Abdichtung wurde in den tiefliegenden Bereichen des Operngebäudes eine innenliegende Stahlblechwanne eingebaut, das Zuschauerhaus erhielt eine Sohle aus Unterwasserbeton. Direkt an das Bühnenhaus angebunden ist ein 115 Meter langes unterirdisches Bauwerk, in dem Lager- und Montageflächen für Kulissen und die Haustechnik unter-gebracht sind.

Der unterirdische Bau führt zum ehemaligen Magazingebäude, das von Paulick in den frühen 1950er Jahren im Stil Knobelsdorffs als Kulissenlager entworfen wurde. Hinter der denkmalgeschützten Fassade ist auf einem Drittel der Fläche ein akustisch optimales Probenzentrum für Orchester und Chor entstanden. Im nördlichen Teil schließt das Intendanzgebäude mit den Verwaltungsbereichen an. Das südliche Drittel des Gebäudes wird von der Barenboim-Said Akademie mit eigenem Konzertsaal genutzt.

Fakten / Data
  • STANDORT LOCATION  Berlin / DE
  • ARCHITEKTEN  ARCHITECTS   Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff  / Carl Gotthard Langhans  Carl Ferdinand Langhans / Eduard Fürstenau / Richard Paulick / hg merz architekten
  • BAUHERR  CLIENT  Land Berlin
  • ERÖFFNUNG  INAUGURATION  1743 / 1786 / 1844 / 1928 / 1955 / 2017
  • BGF GFA 49.730 m²
  • BÜHNEN STAGES  1
  • PLÄTZE SEATS  1.350
  • WEBSITE  Staatsoper Unter den Linden

Fotos © Alexander Schippel

Standort / Location
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Weitere Bühnenbauten

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After seven years of refurbishment works the Staatsoper Unter den Linden was re-opened on October 3, 2017. The Neo-Palladian façade designed by Knobelsdorff now sports the same rose hue as it did when it was first built – based on a scientific analysis of the building fabric. In terms of the visual and acoustic effect of the interior, the crucial question was whether to keep the auditorium as it was rebuilt in the East German era or realize a completely new audience space. In the end, the decision was made to rework and optimise Richard Paulick’s version. The stage equipment was completely renewed, and the back stage area was enlarged. The assembly and storage space required for repertory productions was created by adding a large underground assembly and warehouse building adjoining the main structure to the east was added. The former stage set warehouse was transformed into a rehearsal centre for choir and opera. The director’s building (Intendanz) at Bebelplatz has been carefully restored in accordance with the historic preservation. The workshops were relocated to Bühnenservice Berlin/Stiftung Oper Berlin near the Ostbahnhof station.

The building housing the Berlin State Opera, Staatsoper Unter den Linden, was erected around 275 years ago as part of Prussian King Frederick the Great’s town planning concept for a new royal residence in Berlin – the Forum Friedericianum. Following the damage sustained in the War, the opera house was rebuilt according to plans by Richard Paulick in the 1950s. Another 50 years later it required extensive structural and technical refurbishment: Crucial parts of the water hydraulic system of the lower stage machinery dated back to the years 1926/28. The sound of the auditorium was too dry and its reverberation time too short; in addition, many seats did not provide a good view of the stage. The Senate Administration for Urban Development held a restricted competition for the overhaul of the auditorium in 2008. The first prize went to Klaus Roth Architekten for a complete redesign of the hall. A controversial debate ensued surrounding the preservation of the Neo-Baroque auditorium built in the former East German era. In 2009 a restricted tender procedure was conducted based on the assumption that the historical auditorium would be preserved, with a concept by hg merz Architekten being most convincing.

In order to improve acoustics, the ceiling of the hall was raised by five metres. This made it possible to install a reverberation gallery above the third circle. The hall and the raised ceiling are visually linked through a delicate grid construction made of ceramic and fiberglass in a diamond pattern. The modern ventilation system was installed into the historical structure carrying the roof above the Apollosaal.

The entire historical stage machinery was removed. The fly tower had to be elaborately protected against damage from ground-water pressure from below. In order to seal off the area a steel trough was built into the lower floors of the stage construction, while the auditorium was given a floor of underwater concrete. An underground structure spanning 115 metres connects directly to the stage house and provides space for storing and assembling stage sets, as well as for building services.

The underground structure leads to the old storeroom, designed by Paulick in the early 1950s in the style of Knobelsdorff. An acoustically optimised rehearsal centre for the orchestra and choir was created on one third of the site behind the listed façade. The director’s building with the administrative areas is located to the north. The remaining third of the old storeroom building is used as a separate concert hall by the Barenboim-Said Akademie.

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